Seine freie Zeit verwendete Er dazu, anderen zu dienen. Er kümmerte sich um die Kranken in den Spitälern, indem Er sie finanziell unterstützte und ihnen auf jede nur mögliche Weise diente. Wenn nötig säuberte Er sogar ihr Geschirr. Im Jahre 1919, nach dem Ersten Weltkrieg, wütete eine Grippeepidemie im Land, ähnlich der von 1957, aber sicher noch wesentlich verheerender. Sie forderte so viele Menschenleben, dass die Leute Todesangst hatten. Sie fürchteten angesteckt zu werden und ließen sogar ihre Freunde und Verwandten im Stich. Aber ungeachtet der Gefahr für Sein eigenes Leben, organisierte Sant Kirpal Singh einen sozialen Hilfsdienst. Er versorgte selbst die Opfer dieser Krankheit, um in dieser Stunde der Not ihre Leiden so gut wie nur möglich zu lindern.

Auf ähnliche Weise brach etwa zur selben Zeit im Punjab die Pest aus, die Tag für Tag so viele Menschenleben forderte, dass die Leute überall die Flucht ergriffen und ihre sterbenden Angehörigen, die sich mit dieser schrecklichen Krankheit angesteckt hatten, im Todeskampf zurückließen. Wiederum rief Er eine Gruppe selbstloser Freiwilliger zusammen und stürzte sich ohne Furcht in den Dienst an den Kranken und Hilflosen und unterstützte sie in der Stunde ihrer größten Not, versorgte sie mit Medizin und tröstete sie in ihrem Leid.

Einmal besuchte sein kranker Onkel Sant Kirpal Singh in Lahore. Sant Kirpal Singh war damals in Seinen Zwanzigern und schlug sich gerade so durch indem Er Seinen Lebensunterhalt im Schweiße Seines Angesichts verdiente. Er brachte Seinen Onkel ins Krankenhaus und versorgte ihn dort Tag für Tag mit verschiedensten Medikamenten und Essen. Eines Tages, als Er gerade Seinem Onkel eine Tasse Milch gab, fiel Sein Blick auf einen alten Mann, der nur mehr ein ausgemergeltes Gerippe war und ohne jede Decke auf einem in der Nähe stehenden Bett lag. Sant Kirpal Singh ging zu ihm hin und fragte ihn, ob er etwas benötige. Die Augen des alten Mannes füllten sich mit Tränen der Dankbarkeit und ein tiefer Seufzer der Erleichterung drang aus ihm, weil es in der großen düsteren Welt jemand gab, der ihn nach seinen Bedürfnissen fragte.

Von diesem Tag an versorgte Sant Kirpal Singh beide, Seinen Onkel sowie diesen alten Mann, in gleicher Weise mit allem Nötigen. Dadurch musste Er selbst mehrere Tage nur von getrockneten Kichererbsen und purem Wasser leben. Sein Onkel wunderte sich darüber und sagte: „Du tust für mich alles was Du kannst, weil ich Dein Onkel bin und deshalb vielleicht etwas Anspruch auf Deine Hilfe habe. Aber ich sehe, dass dieser alte Mann, der nur mehr Haut und Knochen und völlig mittellos ist und Dich für Deine Dienste nicht entlohnen kann, von Dir genau so liebevoll versorgt wird wie ich.“ Sant Kirpal Singh erwiderte bescheiden: „Verehrter Onkel, für mich seid ihr beide gleich. Er hat genauso viel Recht auf mich wie du. Tatsächlich hat die ganze Schöpfung dasselbe Recht auf mich. Ich bin für die Schöpfung da und die Schöpfung ist für mich da. Wir sind eins und nicht zwei. Ich gehöre allen, nicht nur einem Einzelnen“

Badhra Sena

 

 

Sant Kirpal Singh, 1944

 

Lernt, eure ganze Arbeit Gott hinzugeben, und werdet demütig. Eine solche Schar von Anhänger werden für den Dienst an der Menscheit gebraucht.

Sant Kirpal Singh

Dr. Harbhajan Singh erzählt, wie Sant Kirpal Singh den Menschen im Krankenhaus half

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